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Dein Lerntipp Nr. 10: Wissen vs. Wissen

Ich habe mir überlegt, dir für diesen, vorläufig letzten Lerntipp etwas Spezielles zu geben.
Im Vorfeld habe ich mich deshalb gefragt: was ist wirklich wertvoll? Ich bin zum Schluss gekommen, dass persönliches Wissen wertvoll ist:

Doch zuerst zum Gegenteil davon: zum Wissen, das wir nicht selber erfahren haben

Oft ist gerade das theoretische Wissen, das den aktuellen Forschungsstand widerspiegelt, schnelllebig. Ein Beispiel: als ich vor ein paar Jahren das Studium Lebensmittelwissenschaften abgeschlossen habe, galten ungesättigte, tierische Fettsäuren als ungesund. Heute sieht das bereits wieder anders aus und diese Fettsäuren sind rehabilitiert.

Persönliches Wissen

… aber gibt es Wissen, das länger „wahr“ ist? Natürlich ist es wichtig, dass wir Wissen von anderen Menschen übernehmen. Andernfalls würden wir im Extremfall alles selber erfahren müssen, was sehr schmerzhaft, mühsam, langsam und gefährlich wäre … aber neben diesem „Fremdwissen“ gibt es unsere persönlichen Erfahrungen - das heisst, das direkte Wissen, das wir uns aneignen.

Auch wer sein Bestes gibt wird dabei Fehler machen. Das wichtige ist zu verstehen, weshalb diese Fehler passiert sind und sie bei der nächsten, ähnlichen Situation nicht nochmals zu machen. Oder bei der übernächsten :-).

Ausserdem sind Fehler wichtig, um unseren Erfahrungen einen Rahmen zu geben. sie sagen dir: „bis hierhin und nicht weiter“. Diese Fehler und ihre Konsequenzen dienen uns sozusagen für das weitere Leben als Leitlinien. Ein Beispiel (um nur 1 zu nennen :)) Ich habe beim Montieren einer Lampe zu wenig genau darauf geachtet, für welches Zimmer ich die entsprechende Sicherung rausnehmen muss ... du kannst dir vorstellen wie es weitergeht: ich habe mir einen 220V Stromschlag eingefangen. Nun achte ich genauer darauf ...

Bonus Tipps

Nachfolgend liste ich dir einige Tricks auf, die mir Spass machen und mit denen ich viel gelernt habe:

- spreche mit Menschen, die etwas völlig anderes tun als du. Du findest diese z.B. im Sommer beim Feierabend-Bier, an Partys bei Freunden oder in SAC-Hütten beim Abendessen. Das Gespräch mit ihnen erweitert deinen Horizont und gibt dir neue, frische Ideen.

- Indianer Sprichwort: „Urteile nicht über einen anderen Menschen, bevor du nicht einen halben Mond in seinen Mokassins gegangen bist.“ Den Blickwinkel eines anderen Menschen einzunehmen heisst nicht, dass du deinen eigenen Blickwinkel verleugnest. Es hilft dir im Gegenteil, „deinen“ Blickwinkel zu finden und ihn zu schärfen. Denn, viele Meinungen und Blickwinkel beruhen auf Gewohnheit und nicht etwa auf Überzeugung.

- Es kann interessant bis amüsierend sein, Menschen auf sich einwirken zu lassen. Einfach mal zuschauen und zuhören. Du musst ihre Meinungen ja keineswegs teilen. Jedoch hilft dir das, ihre Beweggründe ansatzweise zu verstehen. Wenn dir dies hilft, dich weniger aufzuregen über sie, hast du schon viel gewonnen!

Schreibe mir, was dich bewegt und an welchen Themen rund ums Lernen (oder auch andere Themen) du interessiert bist.

Vielen Dank fürs Folgen bis hierhin und lieber Gruss

Laurent